Das Haberstal nördlich von Stadel ZH – der für ideal befundene Standort für das künftige Tiefenlager. Da sammeln die Menschenaffen also ein seltenes und ziemlich wildes Material, um daraus Energie zu gewinnen, und müssen es hinterher in der Erde vergraben, weil es für hunderttausend Jahre weiter wild sein wird. Eine bizarre Überlegung, wenn man hier steht, vor diesem harmlosen, von einer Forststrasse umzäunten Acker.
Thomas Meyer
Da wird der Kulturgast beinahe ein bisschen neidisch: Ende Mai 2024 hat eine unbekannte Person das Ortsschild in Stadel ersetzt durch eine, nun ja: Warntafel. Lange warnte sie allerdings nicht, schon am nächsten Tag hatte Stadel gar kein Schild mehr und am übernächsten wieder ein richtiges.
Aus kreativer Sicht betrachtet, ist das eine gelungene Aktion. Plakativer kann man seine Abneigung gegen das Vorhaben des Tiefenlagers nicht zum Ausdruck bringen. Warum aber nicht das runde Radioaktivitäts-Logo zum Anlass genommen wurde, auch die zweite Tafel entsprechend abzuändern, ist schwer nachzuvollziehen. «Generell strahlend» – das Wortspiel hätte doch auf der Hand gelegen!
Thomas Meyer
Werner Kramer, Initiant der Arbeitsgruppe STADELaktiv, stört sich an der Schilderaktion. Er findet, sie wecke unnötige und unberechtigte Emotionen. Hören Sie hier seine kurze Meinung.
Benny Brennstab sondierte am 7. Juni 2024 mit seinen Geschwistern schon mal das Gelände. «Schön ruhig hier», meinte Bruno. «In 900 Metern Tiefe hören wir sowieso nichts!», gab Berta zu bedenken. Bodo und Barabara waren, wie viele, die ihren finalen Wohnort besichtigen, etwas niedergeschlagen, worauf Benny fragte, wo ihr übliches Strahlen geblieben sei. Er solle mal seine Dad Jokes lassen, meinte Barbara nur.Thomas Meyer
© Thomas Meyer 2024